Stärken im Fokus / La place du haut potentiel intellectuel dans nos écoles
Mitteilungsblatt et Résonances vous présentent deux articles, l'un en allemand et l'autre en français, sur les enfants à Haut Potentiel ntellectuel, chacun renvoyant à plusieurs documents. Bonne lecture.
Mitteilungsblatt und Résonances präsentieren Ihnen zwei Artikel über Kinder mit hohen intellektuellen Fähigkeiten, die jeweils auf mehrere Dokumente verweisen. Viel Spaß beim Lesen.
Stärken im Fokus
Begabungsförderung im Oberwallis
Bei was für Bildungs- oder auch Lebenserfahrungen waren Sie vielleicht überrascht und haben über sich selber gestaunt - was, das habe ich geschafft, das bin ich? Was für Personen haben Sie in Ihrem Werdegang weitergebracht? Wann ist es für Sie gar keine Frage, für ein Ziel auch zu „leiden“, viel zu investieren, zu trainieren? Haben Sie sich auch schon wie gelähmt gefühlt, sich nicht engagiert, obwohl in Ihnen eigentlich die Fähigkeit zu Höchstleistungen schlummern würde? Sind Sie mit Ihren Stärken schon unentdeckt geblieben, haben Sie sie gar nicht erst gezeigt oder sind vielleicht gar angeeckt? Was erleben Sie in Ihrem beruflichen Umfeld als förderlich, eigene Fähigkeiten einzubringen und weiterzuentwickeln? Wann „hängen Sie ab“? Wann fühlen Sie sich als Lehrperson so richtig wohl in Ihrer Haut?
Vergleich: Allergische Reaktion und Herzstillstand, Modell Schüler 8H
Potenziale erkennen und fördern ist ein vielschichtiger Prozess, an anderen genauso wie an sich selber. So wie Kinder mit überdurchschnittlichen Begabungen Kolleginnen und Kollegen „mitziehen können“ (vgl. Aebischer, S. 20), gibt es genauso bei Kindern mit hohen intellektuellen Fähigkeiten immer wieder welche, die schulisch ungenügende Leistungen zeigen. Hohes Potenzial haben kann mit hohen Leistungen und ausgeprägtem Anpassungsverhalten einhergehen, genauso wie mit Unruhe, Selbstkritik, Gefühlsausbrüchen, vermeintlicher sozialer Unreife und Selbstzweifeln. Hochbegabte Schulkinder können sich durch übertriebene Genügsamkeit auszeichnen wie auch durch Ungeduld gegenüber Langsameren. Wo wichtige Bedürfnisse und Fähigkeiten auf der Strecke bleiben, entsteht ein Leidenszustand. Besonderes Augenmerk gilt auch den „Twice Exceptionals“ (zweifach Aussergewöhnliche, wenn z.B. eine Hochbegabung und Legasthenie vorliegen). Die Begabung und die Beeinträchtigung können sich gegenseitig verdecken, so dass weder die Beeinträchtigung noch die aussergewöhnlichen Fähigkeiten erkannt oder angesprochen werden. Hier ist eine klare Diagnose sehr wichtig, um diese Schülerinnen und Schüler angemessen zu unterstützen und ihnen unnötiges Leid aufgrund der Diskrepanz zu ersparen, die sie zwischen ihren tatsächlichen Fähigkeiten und ihren schulischen Leistungen empfinden können.
Seit bald 20 Jahren bieten im Oberwallis jeweils zwei spezialisierte Lehrpersonen Beratung und Unterstützung in der Begabungs- und Begabtenförderung an. Wir beraten Lehrpersonen, PSH-Lehrpersonen, Eltern, Schuldirektionen/Schulleitungen und haben Kontakt mit dem ZET und mit freischaffenden Psychologinnen und Psychologen. Zudem sind wir mit den Lehrpersonen für Begabungsförderung im Unterwallis vernetzt. Wir tauschen uns mit einzelnen Begabungsförderungslehrpersonen in anderen Kantonen durch den regelmässigen Besuch von Weiterbildungsveranstaltungen aus und sind Mitglied des schweizerischen Netzwerks Begabungsförderung.
Akku und Strom, Modell Schüler 8H
Beratungen
Die Beratungen haben meistens zum Ziel, Bedürfnisse, Anliegen, Beobachtungen, Erfahrungen und das Wissen aller Beteiligten zusammenzutragen und aus der Fülle von Möglichkeiten die passenden Schritte zu finden. Den Gesprächen voraus gehen schon viele Engagements von Lehrpersonen und Eltern. Eine breite Palette von Massnahmen können integrativ im Schulbetrieb zu Lösungen für alle Schülerinnen und Schüler werden: Individualisieren, Differenzieren, Unterricht anreichern (Enrichment), Straffung des Stoffs (Compacting), angemessene methodische Vielfalt bei der Unterrichtsgestaltung, offene Aufgabenstellungen. Auch ausserschulische Aktivitäten können wesentlich zu förderlichen Anregungen beitragen. Als Massnahme mit den besten Ergebnissen hat sich das Überspringen einer Klasse erwiesen (vgl. auch Schulbildung 2/2022). Wichtig ist dabei, dass ein solcher Schritt mit einer Natürlichkeit durch alle Beteiligten mitgetragen wird, ohne besondere Leistungserwartungen durch das beteiligte pädagogische oder familiäre Netz.
Schwarzes Loch, Schüler 5H
Förderhalbtag
Zu den Möglichkeiten der Begabungsförderung zählt auch der Förderhalbtag. Der Förderhalbtag kommt dann zum Tragen, wenn die differenzierenden und individualisierenden Massnahmen innerhalb der Klasse trotz Überspringen keine Lösung darstellen. Wir betreuen hochbegabte Schülerinnen und Schüler in Fördergruppen einen Nachmittag pro Woche. Zur Zeit besuchen zehn Schülerinnen und Schüler den Förderhalbtag in Visp oder Susten. Dazu reisen sie aus unterschiedlichen Oberwalliser Gemeinden an. Im Rahmen des Förderhalbtags kreieren die Schülerinnen und Schüler eigene Projekte und setzen diese um. Im Rahmen von Begegnungen mit Experten und von Schnupperangeboten lassen sie sich inspirieren und machen neue Erfahrungen. Möglich ist hier der Einbezug von Eltern und passionierten Fachpersonen. Solche neuen Erfahrungen können im besonderen Fall zu wegweisenden Erlebnissen werden und zu neuen Hobbys oder sogar zu beruflichen Interessen führen. Es wurde nachgewiesen, dass die Hochleistung zahlreicher hochbegabter Erwachsener auf bedeutsame Begegnungen, positive Schlüsselerlebnisse in ihrer Kindheit oder Jugendzeit zurückzuführen sind. Im Förderhalbtag arbeiten wir auch an Arbeitstechniken und Strategien, mit deren Hilfe die Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich und selbstgesteuert ihre Potenziale erkennen und in entsprechende Leistungen umsetzen können. Jeweils Ende des Schuljahres werden in einer kleinen Diplomfeier mit Familie, Klassenlehrpersonen, pädagogischen Beratern und Schulinspektorat die Arbeiten vorgestellt und gewürdigt.
Wir sind gerne mit Ihnen unterwegs und machen uns gemeinsam mit Ihnen Gedanken zu Unterrichts- und Schulentwicklung.
Patrizia Simonet Furrer
079 389 00 47
Christine Seipelt Weber
079 550 31 89
Konzept:
Begabungsförderung. Konzept zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Begabungen im Kanton Wallis.
Bei Beratung:
· Möglicher Ablauf bei einer Beratung
· Meldung durch Schuldirektion, Lehrperson, Eltern, Psychologin...
· Erster Austausch mit Lehrperson, eventuell bereits Kontakt mit den Eltern
· Unterrichtsbesuch
· Austausch über den Unterrichtsbesuch, mögliche Inputs, Abmachungen (evtl. auch mit den Eltern austauschen)
· Interventionsphase und weitere Beobachtungspunkte
· Erneuter Unterrichtsbesuch, Auswertung/Evaluation der Interventions- und Beobachtungsphase
· Gespräch mit den Eltern, weitere Schritte (z.B. Überspringen, Förderhalbtag beantragen) oder vorläufiger Abschluss
Bei Förderhalbtag:
Der Bienenfresser. Projektarbeit Schüler 5H
Literatur:
Aebischer, C. „Wird die integrative Schule auch begabten Kindern gerecht?“, in: Bildung Schweiz 2/2022, S. 20f.
Huser, J. (Neuauflage 2021). Lichtblick für helle Köpfe. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürich.
La place du haut potentiel intellectuel dans nos écoles
Le fonctionnement des enfants à Haut Potentiel Intellectuel (HPI) est atypique… leur pensée va très vite et très loin… leur lucidité peut troubler, voire déranger… leur hypersensibilité n’est pas toujours comprise. Ils sont des enfants comme les autres et pourtant ils ont des besoins particuliers.
Depuis une quinzaine d’années, le suivi d’enfants HPI est présent dans les écoles du Valais romand. L’Office de l’enseignement spécialisé a mis en place une procédure pour accompagner les enseignants et la classe afin de mieux répondre aux besoins de ce type d’élèves. Actuellement, nous sommes trois enseignantes spécialisées amenées à fonctionner sur mandat des directions et des conseillers pédagogiques, chacune au bénéfice de 4 périodes hebdomadaires. Aurore Antille intervient dans les classes primaires de la ville de Sion, Lucy Escobar et Virginie Sermier Holzer dans le reste du canton romand pour les cycles 1 à 3.
Nos interventions sont ponctuées d’intervisions régulières. Il est essentiel de pouvoir échanger sur nos différentes situations afin de partager notre expérience et notre vécu dans des situations concrètes. Dans un souci d’ouverture et d’échange de pratiques, depuis décembre 2019, des rencontres sont organisées entre les enseignantes ressources des deux parties linguistiques. Ce regard croisé nous ouvre des horizons nouveaux et nous pousse à la réflexion et à l’innovation. Le vrai changement serait que les outils et les solutions amenées se généralisent à tous les élèves de la classe permettant à chacun de développer son potentiel propre.
Immersion dans l'univers des nouvelles technologies
Sur le terrain, avant de nous solliciter, les enseignants réguliers tentent de répondre aux besoins de leurs élèves, en collaboration avec l’enseignant d’appui du centre. Lorsque cela ne suffit pas, nous sommes appelées à apporter un nouvel éclairage sur la situation.
Des besoins divers apparaissent: des difficultés comportementales et émotionnelles liées à leur hypersensibilité, un ennui qui s’installe, une perte de motivation pouvant déboucher sur un décrochage, des troubles associés tels que troubles dys, troubles de l’attention avec ou sans hyperactivité…
Notre compréhension du haut potentiel a progressé grâce aux avancées des neurosciences. Les recherches ont montré des particularités sur les plans physique et physiologique. Le haut potentiel se manifeste au niveau du cerveau, d’où l’importance de reconnaître et de répondre aux besoins particuliers qui en découlent.
Afin de cibler au mieux les réponses, il est nécessaire d’entrer dans les classes pour observer la dynamique et la place de l’élève. Au terme de nos observations et échanges, nous agissons sur deux axes prioritaires: la différenciation et les capacités transversales. La différenciation peut être pratiquée avec tous les enfants, démontrant ou non des signes d’ennui. Elle vise la prévention des difficultés en les anticipant. Pour l’écolier HPI, il est particulièrement important d’éviter les routines et répétitions en nourrissant sa curiosité intellectuelle. Outre les compétences scolaires, il est essentiel d’agir sur les capacités transversales: outiller l’élève pour lui permettre de mieux collaborer, de s’approprier des stratégies, de développer la pensée créatrice, de gérer ses émotions, l’aider à renforcer la motivation, l’autonomie, la confiance en ses capacités.
Depuis peu, dans le cadre d’un projet-pilote, un regroupement s’est ouvert pour les élèves de 7-8H qui, malgré la mise en place de toutes les mesures possibles, sont toujours en difficuté. Toutes les deux semaines, des enfants se réunissent sur un après-midi dans les ateliers du FabLab à Sion. Ils expérimentent notamment les nouvelles technologies.
Selon nos expériences, la prise en charge prend tout son sens lorsque les différents partenaires de l’école se réunissent en réseau pluridisciplinaire. Nous rappelons à tous les enseignants qu’il est possible de nous faire intervenir en classe lorsqu’ils sont en panne de ressources.
Aurore Antille, Lucy Escobar, Virginie Sermier Holzer, enseignantes ressources HPI et Sabine Mabillard Fazzari, conseillère pédagogique à l’OES
Document officiel et flyer:
Pour aller plus loin:
Les Philo-cognitifs, Fanny Nusbaum, Olivier Revol et Dominic Sappey-Marinier, 2019
L’enfant à haut potentiel, les dys et le TDA/H, Florence Balitout, 2021
Amt für Sonderschulwesen
Office de l'enseignement spécialisé